Als unser Sohn klein war, hatten wir ein wunderschönes Bilderbuch :” Die kleine Raupe Nimmersatt”. Daraus musste ich immer wieder vorlesen und gemeinsam schauten wir uns die schönen Bilder an. Das fiel mir sofort heute ein, als ich die Raupenschar in meinem Rosenkohl entdeckte. Das noch um diese Jahreszeit, aber sie haben ja auch noch ein Festmahl. Und später wird aus ihnen ein wunderschöner Schmetterling, so stand es im Bilderbuch. Hier wird es wohl eher ein Kohlweißling werden, aber ich gönne ihnen den Spaß, verschonen sie so vielleicht meinen Chinakohl.
So langsam wird es auch in meinem Garten herbstlich, überall verwelkt es langsam, dazwischen einzelne Pretiosen, die durch das Herbstlicht noch unwirklicher erscheinen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie lassen mich träumen und rufen längst vergessene Märchen wach.
Bohnen ranken noch vereinzelt und erinnern an das englische Märchen: Hans und die Bohnenranke.
Die kleine Gaurablüte zaubert Sterntaler hervor.
Märchen sind wie Tautropfen, die in der Sonne glitzern.
Es kommt immer auf den Sichtwinkel an, wir sind es, die das Vorhandene interpretieren und alles ist möglich.
Dornröschen. So eingerankt wie wir sind, können wir mit dem verwunschenen Schloß bald mithalten.
Aschenbrödel, meine verkannte Schönheit der Nacht – ihr Duft ist im Dunkeln immer noch betörend.
Und last but not least: mein Lieblingsstrauch im Herbst, eine zauberhafte Strahlenaster. dies Jahr ist sie besonders betörend. Ein Märchen wie aus 1001 Nacht.
